Während der Fahrt ist Kommunikation für Motorradfahrer aus verschiedenen Gründen wichtig. Zum einen dient sie der Sicherheit: Durch das Weitergeben von Warnungen, Ankündigungen zu Stopps oder Richtungswechseln können Unfälle vermieden und die Fahrt besser abgestimmt werden. Besonders bei Gruppenfahrten hilft eine gute Kommunikation, das Tempo zu koordinieren und Positionswechsel klar abzusprechen. Auch die soziale Komponente spielt eine Rolle, etwa durch Gespräche mit dem Sozius oder anderen Fahrern, was das gemeinsame Erlebnis intensiviert. Hinzu kommt die praktische Unterstützung durch Navigationsansagen oder Informationen über die weitere Strecke.
Motorradfahrer kommunizieren auf unterschiedliche Weise. Eine traditionelle Form ist die nonverbale Kommunikation durch Handzeichen. Diese haben sich über die Jahre bewährt, da sie unabhängig von Technik funktionieren. Zum Beispiel steht ein erhobener Arm für „Stopp“, ein Zeigefinger nach links oder rechts signalisiert die Fahrtrichtung, und ein ausgestrecktes Bein weist auf ein Hindernis auf der Fahrbahn hin. Auch das Fahrverhalten selbst kann als Signal dienen, etwa durch plötzliches Abbremsen oder das Einschalten des Blinkers.
Moderne Technik hat jedoch zusätzliche Möglichkeiten geschaffen. Bluetooth-Intercom-Systeme, oft direkt in Helme integriert, ermöglichen direkte Gespräche zwischen Fahrer und Sozius oder mehreren Fahrern untereinander. Platzhirsche wie Sena oder Cardo (keine bezahlte Werbung) sind häufig an den Helmen der Fahrer zu sehen. Darüber hinaus lassen sich Smartphones oder Navigationsgeräte koppeln, wodurch Musik gehört oder Routenanweisungen übermittelt werden können. Auch Sprachsteuerungssysteme wie Siri oder Google Assistant lassen sich oft nutzen. Funkgeräte auf PMR- oder FRS-Basis bieten eine größere Reichweite und werden vor allem bei größeren Touren eingesetzt. In jüngerer Zeit haben sich auch App-basierte Lösungen etabliert, die über Mobilfunk miteinander verbunden sind.
Die Vorteile technischer Systeme liegen auf der Hand: Sie ermöglichen eine klare Verständigung auch bei hohem Tempo, lassen sich mit weiteren Geräten koppeln und erleichtern damit die Orientierung und den Komfort. Dennoch bringen sie auch Herausforderungen mit sich. Dazu zählen Ablenkungspotenzial, technische Probleme wie Verbindungsabbrüche oder Akkulaufzeiten, eine oft umständliche Bedienung mit Handschuhen sowie teilweise hohe Anschaffungskosten. Zudem ist die Reichweite insbesondere bei Bluetooth begrenzt.
Auch rechtlich ist einiges zu beachten: In Deutschland ist die Kommunikation über fest verbaute oder in Helme integrierte Systeme erlaubt, solange sie während der Fahrt nicht ablenken. Das Bedienen eines Smartphones mit der Hand hingegen ist strikt verboten. Laut §23 der Straßenverkehrsordnung darf das Gehör nicht so beeinträchtigt sein, dass Warnsignale überhört werden.
Für Motorradfahrer empfiehlt es sich daher, vor einer Gruppenfahrt feste Kommunikationszeichen abzusprechen, die Technik vorab zu testen und lieber anzuhalten, wenn komplexere Absprachen nötig sind. Ein gut gedämmter Helm verbessert zudem die Sprachverständlichkeit. Insgesamt ist die Kommunikation während der Fahrt ein wertvolles Mittel zur Verbesserung von Sicherheit, Komfort und Fahrspaß – vorausgesetzt, sie wird sinnvoll eingesetzt.
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Team HighStreet