Motorräder werden häufig anhand ihres Hubraums in verschiedene Klassen eingeteilt. Der Hubraum, gemessen in Kubikzentimetern (ccm), beschreibt das Volumen, das alle Kolben in den Zylindern gemeinsam in einem Arbeitstakt verdrängen. Je größer der Hubraum, desto mehr Leistung kann ein Motor in der Regel entfalten. Die Einteilung in Klassen hilft sowohl bei der Führerscheineinstufung als auch beim Vergleich von Leistung, Gewicht und Einsatzzweck. Daher werfen wir mal einen Blick auf die verschiedenen Klassen:
1. Kleinkrafträder (bis 50 ccm)
Diese Klasse umfasst Mopeds, Roller oder Mokicks mit einer Höchstgeschwindigkeit von meist 45–50 km/h. Sie sind günstig im Unterhalt und können in Deutschland schon mit Führerscheinklasse AM (ab 15 Jahren) gefahren werden.
2. Leichtkrafträder (51–125 ccm)
Leichtkrafträder bieten einen guten Einstieg in den Motorradbereich. Sie erreichen oft Geschwindigkeiten von 100–120 km/h. In Deutschland sind sie mit Führerscheinklasse A1 (ab 16 Jahren) oder B196 (Zusatz zum Autoführerschein) fahrbar. Somit ist diese Klasse perfekt für Einsteiger, die mit der Thematik Motorrad frisch anfangen.
3. Mittelklasse-Motorräder (126–500 ccm)
Diese Maschinen bieten deutlich mehr Leistung und eignen sich gut für Pendler oder Tourenfahrer. Sie sind ausgewogen zwischen Gewicht, Kosten und Fahrspaß. Viele Anfänger mit Führerscheinklasse A2 (ab 18 Jahren) steigen in dieser Klasse ein. Aber auch einige fortgeschrittene Fahrer finden sich hier, nach der Aufstiegsprüfung. Perfekt für Überland- und Stadtfahrer.
4. Oberklasse-Motorräder (501–1000 ccm)
Diese Motorräder sind leistungsstark, vielseitig und beliebt bei sportlichen Fahrern und Tourern. Sie bieten hohe Endgeschwindigkeiten, starke Beschleunigung und viele moderne Features. Ausreichend für längere und größere Touren, gerne auch mal Offroad. Die meisten Fahrer werden in dieser Klasse fündig, hier finden sich Modelle jeglicher Art.
5. Hubraumriesen (über 1000 ccm)
Motorräder dieser Klasse (z. B. große Tourer, Chopper oder Superbikes) sind besonders leistungsfähig, aber auch schwer und anspruchsvoll zu fahren. Sie benötigen den uneingeschränkten A-Führerschein (meist ab 24 Jahren direkt oder nach A2-Stufenregelung). Fahrer dieser Klasse machen ungern Kompromisse bei der Leistung. Maximale Ausbaustufe, so finden sich einige Kracher in der Motorradwelt: KTM Duke 1290, Kawasaki H2(R), BMW R1300GS
Man kann schon ein gewisses System anhand der Modellnamen erkennen, jedoch ist das keine Garantie für Leistung und anderen Merkmalen wie die Anzahl der Zylinder. Eine Yamaha MT-09 ist eine Dreizylinder, die Kawasaki Z900 eine Vierzylinder und die BMW F900R eine Zweizylinder ist. Das spiegelt sich auch in der Charakteristik der jeweiligen Maschinen und ihren Ansprechverhalten wieder.
🏍️ Tabellarische Übersicht der Motorradklassen
Klasse | Hubraum | Typische Leistung | Führerschein | Beispiele |
---|---|---|---|---|
Kleinkrafträder | bis 50 ccm | ~2–5 PS | AM | Piaggio ZIP, Hercules Prima 5 |
Leichtkrafträder | 51–125 ccm | ~10–15 PS | A1, B196 | Yamaha YZF-R125, Honda CB 125 R |
Mittelklasse | 126–500 ccm | ~20–48 PS | A2 | KTM Duke 390, Honda CB 500 F |
Oberklasse | 501–1000 ccm | ~50–150 PS | A, A2 (Drossel) | Yamaha MT-09, Kawasaki Z900 |
Hubraumriesen | über 1000 ccm | >150 PS | A | BMW R 1250 GS, Ducati Panigale V4 |
Damit hat man einen guten Überblick über die verschiedenen Klassen und wir hoffen, es bringt ein wenig Klarheit in die Thematik! :)
Together We Ride - United We Bike
Team HighStreet